Wissenswertes - Rassenporträt

 

Rassenporträt - SRT
Darstellung durch den Klub für Terrier e.V.


Der Schwarze Terrier, gemeinhin auch unter dem Rassenamen "Schwarzer Russischer Terrier" bekannt, ist eine der neuesten Rassehundzüchtungen der Welt und die größte Rasse, die der Klub für Terrier betreut. Aus den Rassen Riesenschnauzer, Airedale Terrier und Rottweiler züchtete in den 40er Jahren die russische Armee einen Hund, der für die sehr speziellen Aufgaben des Militärs geeignet sein sollte.

Neben der Bewachung der Grenzen sollten diese Hunde auch zum Objektschutz eingesetzt werden. Um diese Aufgabe meistern zu können, mussten sie in der Lage sein, selbständig und fast ohne menschliche Hilfe ihre Bewachungstätigkeit auszuführen.


Daher wurde bei der Zucht besonderen Wert darauf gelegt, dass aus den Verpaarungen - bei denen noch etliche andere Rassen eingesetzt wurden - nur Nachkommen ausgewählt wurden, die vielseitig verwendbar, den großen klimatischen Unterschieden des wilden und urwüchsigen Landes gewachsen und stabil in Charakter und Temperament waren. Die Folge war allerdings, dass sich das Erscheinungsbild der Rasse zunächst noch recht uneinheitlich darstellte, was für die Armee jedoch von geringer Bedeutung war. Erst als sich private Züchter der Rasse annahmen, gelang es, dass Äußere des Rasse zu vereinheitlichen, ohne Charakter und Temperament zu vernachlässigen. Im Jahr 1981 wurde die Rasse von der F.C.I. offiziell anerkannt.


Bereits im Jahr 1985 wurden die ersten russischen Importhunde in das Zuchtbuch des Klub für Terrier eingetragen. Während der 20 Jahre, die diese Rasse bei uns gezüchtet wird, - der erste Wurf viel 1986 - sind erst etwas mehr als 2.000 Zuchtbucheintragungen zu verzeichnen. Dies liegt sicher auch daran, dass der Schwarze Terrier mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von etwa 70 cm zu den sehr großen Hunderassen gehört und daher nicht in der Stadt in einer Etagenwohnung gehalten werden sollte.


Die Welpen sind sehr verspielt, anpassungsfähig und gelehrig und müssen liebevoll, jedoch sehr konsequent erzogen werden, um sich problemlos in ein "Familienrudel" einordnen zu können. Schon mit einem Jahr ist der Schwarze Terrier ein großer, kräftiger und wehrhafter Hund, der seinen natürlichen Schutztrieb zu entwickeln beginnt. Dieser muss konsequent in die richtigen Bahnen gelenkt werden.


Das harte, dichte, schwarze Rauhaar mit guter Unterwolle, das regelmäßig gebürstet und gekämmt werden sollte, macht den Schwarzen Terrier bestens geeignet für jede Witterung. Zwingerhaltung ist jedoch nicht zu empfehlen, da er dort im Allgemeinen zu wenig Abwechslung und nicht genug Kontakt mit seiner Familie hat. Bei richtiger Erziehung ist der sehr kinderliebe Schwarze Terrier ein mutiger, anpassungsfähiger Beschützer von Haus und Familie.


Rassestandard - Schwarzer Terrier


FCI - Standard Nr. 327 / 04. 06. 1996 / D Übersetzung Frau Elke Peper

Ursprung Russland

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards 29.09.1983

Klassifikation F.C.I. Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde

Sektion 1.4 Tchiorny Terrier

Ohne Arbeitsprüfung


Allgemeines Erscheinungsbild:
Die Schwarzen Terrier sind kräftige Hunde von überdurchschnittlicher Größe mit mächtigem Knochenbau und massiver Muskulatur. Ihre Haut ist straff und elastisch ohne jegliche Faltenbildung oder Wamme.


Hunde dieser Rasse sind abwehrbereit, misstrauisch gegenüber Fremden und unempfindlich; sie passen sich gut an unterschiedliche klimatische Bedingungen an.


Sie eignen sich zur Abrichtung.


Konstitution:
Derb und widerstandsfähig.


Fehler: Schwächlicher, leichterer Knochenbau, ungenügend entwickelte Muskulatur.


Schwere Fehler: Sehr leichter Knochenbau, schwache Muskulatur, eine zerbrechliche und schlaffe Körperbeschaffenheit.


Format:
Index 100 zu 105 (Widerristhöhe zu Rumpflänge).


Fehler: Etwas zu lang (106 bis 108).


Schwere Fehler: Deutlich zu lang (über 108).


Verhalten / Charakter (Wesen):
Die Rasse verkörpert extrem kraftvolle Aktivität; die Hunde sind kräftig, ausgeglichen, beweglich und zeigen eine schnelle, zielsichere Verteidigungsreaktion.


Fehler: Ängstlichkeit, erhöhte Reizbarkeit, Trägheit.


Schwere Fehler: Feigheit, extreme Reizbarkeit, extreme Weichheit.


Geschlechtsspezifische Merkmale:
Deutlich ausgeprägt je nach Geschlecht. Die Rüden sind von imposanterer Größe, maskuliner und kompakter als die Hündinnen.


Fehler: Leichte Abweichung vom Geschlechtstyp.


Schwere Fehler: Beträchtliche Abweichung vom Geschlechtstyp, hündinnenhafte Rüden.


Beschreibung der physischen Rassemerkmale


Kopf:
Lang, mäßig schmal im Schädelbereich, mit abgerundeten Wangenknochen (Jochbeinen). Die Stirn ist flach, der Stop ist erkennbar, aber nicht zu sehr ausgeprägt. Der Nasenrücken verläuft parallel zum Schädelprofil. Das Vorgesicht ist kräftig, es verjüngt sich leicht nach vorn hin; seine Länge ist etwas geringer als die des Oberkopfes. Der Schnurrbart und der Bart geben dem Fang ein stumpfes viereckiges Aussehen. Die Lefzen sind dick und fleischig. Die obere Lefze liegt straff am Kiefer an, ohne herabzuhängen.


Fehler: Leichterer Kopf, gewölbte Stirn, schwach erkennbarer oder zu ausgeprägter Stopp, hervortretende Wangenknochen, schlaffe Lefzen.


Schwere Fehler: Grober Kopf, plumper oder zu leichter oder kugelrunder Kopf; kurzes, nach oben gebogenes oder spitzes Vorgesicht.


Ohren:
Hoch angesetzt, über den Knorpeln hängend, klein, dreieckig; die vordere Kante liegt eng am Schädel an.


Fehler: Tief angesetzte Ohren, lange oder flatternde Ohren oder solche, die vom Kopf abgespreizt getragen werden.


Schwere Fehler: Aufrecht oder halb aufrecht getragene Ohren.


Gesichtsschädel Fang:
Kräftig, keilförmig. Der Fang ist ca. ein Drittel kürzer als der Schädel, dieser gemessen vom Hinterhauptbein zum unteren Ansatz des Stops.


Lefzen:
Gut geschlossen.


Kiefer/Zähne:
Kräftige Kiefer; Zähne stark und ziemlich groß; perfektes, regelmäßiges Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.


Augen:
Klein, oval, tief gebettet, dunkel. Ausdrucksvoll, intelligent und forsch.


Ohren:
Aufgerichtet, weit voneinander auf dem Oberkopf angesetzt. Mittelgroß und spitz. Perfekt aufrecht, wenn sein Interesse geweckt ist, dürfen sie beim unaufmerksamen Hund zurückliegen.


Hals:
Kräftig und mit guter Länge, im Einklang mit korrekter, ausgeglichener Gesamterscheinung, dabei harmonisch in gut gelagerte Schultern übergehend.


Körper:


Brustkorb:
Geräumig, tief, gut gewölbt, bis zu den Ellenbogen oder noch etwas tiefer reichend.


Fehler: Mangelndes Volumen des Brustkorbs; nicht bis zu den Ellenbogen herabreichender Brustkorb; etwas zu abgeflachte Seiten.


Schwere Fehler: Tonnenförmiger, zu breiter, ungenügend tiefer, zu flacher oder zu schmaler Brustkorb.


Bauch:
Untere Linie in Verlängerung der unteren Begrenzungslinie des Brustkorbs nach hinten harmonisch ansteigend.


Fehler: Nach hinten abfallende oder aufgezogene Bauchlinie.


Widerrist:
Über der Höhe der Rückenlinie deutlich ausgeprägt.


Fehler: Tiefer, schwach entwickelter Widerrist.


Rücken:
Eben, breit, stark bemuskelt.


Fehler: Weicher, schmaler, ungenügend bemuskelter Rücken.


Schwere Fehler: Eingesenkter oder gewölbter Rücken.


Lendenpartie:
Kurz, breit, muskulös, leicht gebogen.


Fehler: Lendenpartie lang oder ganz gerade.


Schwere Fehler: Lendenpartie durchhängend, schmal oder stark gewölbt.


Kruppe:
Breit, gut bemuskelt, kaum merklich zu der hoch angesetzten Rute hin abfallend.


Fehler: Waagerechte oder schräge Kruppe, ungenügend bemuskelte Kruppe.


Schwere Fehler: Deutlich abfallende oder schmale Kruppe.


Rute:
Hoch angesetzt, kräftig, kurz (bis auf 3 bis 4 Wirbel) kupiert.


Fehler: Tief angesetzte oder nicht korrekt kupierte Rute.


Schwere Fehler: Unkupierte Rute.




Gliedmaßen:


Vorderhand:
Von vorn gesehen stehen die Läufe gerade und parallel. Der Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarmknochen beträgt ungefähr 110°. Die Ellenbogen sind deutlich nach hinten gelagert. Die Unterarme sind gerade und kräftig. Der Vordermittelfuß ist kurz und steht gerade.


Fehler: Etwas steile Schulter, Ellenbogen leicht nach außen oder nach innen gedreht, Vordermittelfuß weich, nach innen oder nach außen gestellt.


Schwere Fehler: Steile Schulter, starke Abweichung der Ellenbogen nach außen oder innen; Unterarm nicht gerade, vorgelagertes Vorderfusswurzelgelenk, durchgetretener Vordermittelfuß.


Hinterhand:
Von hinten gesehen sind die Läufe gerade und parallel, sie stehen etwas weiter auseinander als die Vorderläufe. Die Oberschenkel sind stark bemuskelt und gut entwickelt. Die Unterschenkel sind lang und schräg gestellt. Die Sprunggelenke zeichnen sich deutlich ab und sind gut geformt. Der Hintermittelfuß ist massiv, lang und steht annähernd senkrecht.


Fehler: Ungenügend entwickelte Muskulatur, kurze Unterschenkel, etwas nach innen oder außen gedrehte Sprunggelenke, zu schwach oder zu stark gewinkelte sprunggelenke, Hasenpfoten.


Schwere Fehler: Die genannten, jedoch in stärkerer Ausprägung; Hinterhand überbaut, Sprunggelenke deutlich steil oder überwinkelt.


Pfoten:
Groß und kräftig, rund, mit gut gepolsterten Ballen.


Fehler: Langgestreckte Pfoten.


Schwere Fehler: Schwache oder stark ausdrehende Pfoten.


Gangart / Bewegung:
Frei, harmonisch, leichtfüßig. Der Kurze Trab oder der Galopp sind die für diese Rasse charakteristischen Bewegungsformen. Im Trab bewegen sich die Läufe geradlinig nach vorn, wobei die Vorderläufe annähernd auf einer gedachten Mittellinie fußen und Rücken und Lendenpartie elastisch federn.


Fehler: Nicht ganz geradlinige Bewegung. Wenig Flexibilität bei der Streckung der Gelenke in Vorder- oder Hinterhand.


Schwere Fehler: Gebundene oder schwerfällige Bewegung. Seitlich versetzt laufende Hinterhand (ähnlich der Bewegung eines Krebses). Starkes Schwanken der Kruppe (rollende Hinterhandbewegung). Passgang.


Haarkleid:

Haar Hartes, dichtes, eng anliegendes Rauhaar. Das gebrochen wirkende Haar in der Länge von 4 bis 10 cm bedeckt den ganzen Körper. Der Haarbehang an einigen Körperteilen ist gut entwickelt. Auf dem Vorgesicht bildet er an der oberen Lefze einen rauen, bürstenähnlichen Schnurrbart, am Unterkiefer einen Bart. Die Augenbrauen sind rau und struppig. Das längere Haar am Hals und am Widerrist bildet eine Mähne. Die Vorderläufe sind bis zum Ellenbogen, die Hintergliedmassen bis zum Oberschenkel durch langes, raues Haar geschützt. Die Unterwolle ist anliegend und dicht.


Fehler: Abstehendes, nicht gebrochen wirkendes Haar; welliges, weiches Haar, Haarlänge über 10 cm; spärlicher Behang an Kopf und Gliedmassen, gekräuseltes Haar.


Schwere Fehler: Über 15 cm langes Haar, weiches, herabhängendes oder kurzes, glattes Haar, kein Behang an Kopf und Gliedmassen.




Farbe:

Schwarz oder Schwarz mit grauen Haaren.


Fehler: Braune oder ins Graue gehende Schattierung, ein kleiner weißer Fleck an der vorderen Brust.


Schwere Fehler: Insgesamt braun oder grau; rötliche Flecken; weiße Flecken am Unterkiefer, am kopf, am Hals und an den Gliedmaßen.


Größe und Gewicht:
Rüden: 66 bis 72 cm.

Hündinnen: 64 bis 70 cm.


Fehler: Etwas zu hoch oder zu niedrig über dem Boden stehend, Widerristhöhe unter 66 cm und über 72 cm bzw. unter 64 cm und über 70 cm.


Schwere Fehler: In der Hinterhand überbaut oder über der Vorderhand eingesenkt.


Schulterhöhe:
beim Rüden unter 65 cm und über 74 cm
bei der Hündin geringer als 63 cm und über 72 cm.



Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.


Ausschließende Fehler Aggressiv oder ängstlich.


Jede Abweichung vom normalen Scherengebiss.


Geschecktes Haarkleid, weiß an den Läufen, rote Flecken, graue Farbe.


Das Fehlen eines Schneidezahns oder eines Fangzahns.


Das Fehlen eines P3 oder P4 oder eines Molaren.


Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


N.B. Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Wissenswertes über den "Schwarzen Russischen Terrier" (SRT).
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